Ein Hochbeet zu besitzen ist einfach wunderbar. Man hat immer frische Kräuter parat und muss sich dafür noch nicht einmal bücken...
und dabei geht das Befüllen und Anlegen garnicht so schwer. Vorab sollte man sich ein paar Gedanken machen, was man gerne pflanzen möchte. Am sinnvollsten ist es ein reines Kräuterhochbeet anzulegen und Gemüse seperat zu pflanzen. Denn Gemüse braucht einfach viel mehr Platz um wachsen.
Da ein Hochbeet auf dem Balkon oder auch der Terasse relativ überschaubar in der Größe ist, eignet es sich eben für Kräuter ganz besonders gut. Man muss sich informieren, welche Kräuter am meisten Wasser brauchen und welche am größten werden. Diese werden in die Mitte gepflanzt, damit sie den kleineren Kräutern nicht das Licht wegnehmen.
Aber generell kann man ruhig ein bisschen experimentieren und schauen was passiert. Learning by doing. Ich habe auch anfangs Pflanzen gesetzt, von denen ich manche nach kurzer Zeit wieder umgepflanzt habe, da ich den Platz doch nicht so ideal fand. Das ist alles kein Problem. Man muss sich einfach trauen und loslegen.
Ich habe mir im Internet Filme angeschaut, welche Schichten an Material benötigt werden und in welcher Reihenfolge diese eingefüllt werden. Dann habe ich mir einen Plan gemacht, welche Kräuter ich haben mag und habe diese samt dem Schichtmaterial gekauft.
DIY Hochbeet befüllen und anlegen
Zuerst habe ich mir ein Kunststoffhochbeet bestellt. Allerdings hätte es zu dem Beet noch eine Kunststoffhaube gegeben. Diese dient zum Schutz der Kräuter in kälteren Nächten oder schützt diese vor zuviel Regen. Unter der Haube entsteht dann ein feuchtwarmes Klima, welches den Kräutern sehr gefällt.
Für die Haube war ich allerdings zu geizig und entschied mich dafür, in kalten Nächten einfach einen Karton überzustülpen. Diesen habe ich dann mit Expandern festgeschnallt. Okay, das geht, aber die Haube ist sicher praktischer und sieht auch professioneller aus.
Das ist also mein Hochbeet, welches ich mir bestellt habe. Es ist 77 cm breit, 58 cm tief und 73 cm hoch. Gekostet hat es 50 Euro. Es passen je nach Größe ca. 12 Kräuterpflanzen hinein. In der Mitte hat es einen Mittelsteg, der das Beet stabilisiert.
Dann habe ich mir diese Komponenten besorgt. Das soll jetzt keine Werbung sein, es geht mir nur darum, dass ihr seht was man benötigt.
Man braucht eine Grundfüllung, die aus zerkleinerten Holzabfällen besteht, damit die Luft gut zirkulieren und ein zuviel an Wasser ablaufen kann. Kompost für die Mittelschicht und eine Pflanzerde für Kräuter- und Gemüsepflanzen als Deckschicht.
Das Hochbeet hat in den Füßen Ablauflöcher. Diese habe ich mit Anzuchttöpfen aus Karton bestückt damit die Füllung nicht in die Füße fällt und diese verstopft. Einen Topf mit der Öffnung nach oben.
Danach noch einen Topf mit der Öffnung nach unten darüber. Womöglich gibt es dafür bessere Ideen. Mir hat das so gereicht. Zu beachten ist allerdings, dass trotzdem aus den Löchern der Füße Wasser läuft, nachdem man gegossen hat. Ich habe einfach Abtropfteller unter jeden Fuß gestellt.
Nun konnte bereits die erste Schicht "Grundfüllung" ca. 5 cm eingebracht werden.
Das sah dann so aus.
Darauf habe ich etwa 10 cm Kompost geschichtet.
Als Abschluss kommt dann die Pflanzerde hinein. Diese ebenfalls ca. 10 cm. Damit eben die Pflanzen genügend Platz in der Erde nach unten haben.
Anfangs hatte ich noch nicht alle Kräuter gekauft und die Pflanzen erstmal mit größerem Abstand gesetzt. Es waren hier noch einige Plätze zu vergeben 🙂
Nach und nach gesellten sich dann neue Kräuter dazu und ich habe auch die eine oder andere Pflanze versetzt.
Ich habe das Kräuterhochbeet bereits Anfang Mai angelegt, als es noch kalte Tage und Nächte hatte. Abends habe ich dann meinen besagten Karton darauf befestigt. Diesen hat mir übrigens mein Schatz aus dem Lieferkarton des Hochbeetes zurechtgesägt. Der hatte ja schon exakt den richtigen Umfang. Nur die Höhe hat nicht gepasst. Einfach mit einem Küchenmesser 😉
Heute sieht mein Kräuterhochbeet je nach Erntevolumen in etwa so aus.
Der erste Basilikum hat es nicht überlebt. Dem war es anfangs nämlich einfach noch zu kalt. Den Postellein haben wir regelrecht abgegrast und in den Salat geschnitten. Seine Zeit ist vorbei.
Die Petersilie war anfangs wunderschön, wurde aber "frag misch net" mit der Zeit silbern, sodass ich sie ausgebuddelt habe. Ebenso den Kerbel, denn dieser war mit Läusen total übersäht. Der Rest macht sich prächtig.
Hier einmal die Reihenfolge von oben links nach unten rechts: Kerbel, Bohnenkraut, Pfefferminze, Schnittlauch, Thymian, Sauerampfer (sehr schön im Salat :-)), Schnittsellerie, Petersilie, Süßtagetes, Weiße Melisse, Rucola, Basilikum, Postellein.
Am besten gedeiht ein Kräuterhochbeet in Süd-West Richtung. Die Kräuter lieben die Sonne und die Wärme die das Hochbeet speichert.
Regelmäßig ernte ich für Salate oder Kräuterquark.
Pfefferminze lieben wir frisch überbrüht als Tee, im Cocktail oder getrocknet. Man kann auch ein paar Blättchen in Eiswürfel einfrieren. Das sieht im Cocktail sehr hübsch aus.
Ich trockne Pfefferminze und Weiße Melisse für Tee. Bohnenkraut und Thymian habe ich ebenfalls getrocknet, zerrebelt und in Gläser gefüllt.
So habe ich auch für den Winter noch was.
Heute habe ich erst wieder Rucola geerntet und ganz fix ein Pesto daraus gemacht.
Bei diesem warmen Wetter schießen die Kräuter förmlich aus dem Hochbeet. Es macht einfach Spaß sie gedeihen zu sehen und es ist toll sie frisch verwenden zu können.
Vielleicht hat euch ja mein Beitrag DIY Hochbeet anlegen und bepflanzen dazu animiert euch ebenfalls ein Hochbeet anzulegen? Es ist sicher noch lange Zeit zum Ernten der eigenen Schätze 😉